Was ist Zoll?

Als Zoll werden Abgaben bezeichnet, die anfallen, wenn Waren über Zollgrenzen transportiert werden. Der Begriff „Zölle“ ist eine Ableitung aus dem lateinischen „teloneum“. Diese Wortentsprechung ist gleichbedeutend. Zölle werden als Steuern im Sinne der Abgabenordnung behandelt. Der Zoll ist nicht mit der Einfuhrumsatzsteuer zu verwechseln und gilt als Instrument der Außenhandelspolitik. Unternehmen müssen nach dem Zollrecht bei der Ausfuhr von Waren mit dem Zoll eine Gebühr an einen anderen Staat abführen. Der Zoll wird vom jeweiligen Land oder der Zollunion erhoben. Für den Einzug der Zollgebühren ist die Zollverwaltung des Staates zuständig.

Bemessungsgrundlagen

Beim Zoll wird in zwei Bemessungsgrundlagen unterschieden:

  • Spezifischer Zoll: Diese Zölle sind von der Art des Zollguts abhängig. Die Höhe der Zollgebühren wird in Anlehnung an Stückzahl, Masse oder Volumen der Waren festgelegt.
  • Wertzölle: Wertzölle orientieren sich allein am Preis der Waren. Die Staaten erheben einen bestimmten Prozentsatz des Warenwertes als Zollgebühr.

Funktion

Die Erhebung von Zöllen dient unterschiedlichen Zwecken. Nicht unerheblich ist die Tatsache, dass der Zoll für die Staaten eine Einnahmequelle bietet. Weit bedeutender ist in der Regel, durch die Verteuerung der Importe die eigene Wirtschaftskraft zu schützen und zu stabilisieren.

Bei der Schutzfunktion kann in zwei Unterformen gesplittet werden:

  • Antidumpingzölle: Damit werden ausländische Importe, deren Herstellung unter unfairen Bedingungen erfolgt, unterbunden.Der Begriff „Dumping“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Ausfuhr zu Schleuderpreisen“. Dumping liegt vor, wenn Handelswaren eines Landes unter ihrem normalen Wert auf den Markt eines anderen Landes gebracht werden. Das ist dann der Fall, wenn der Preis einer Ware, die aus einem Land ausgeführt wird, billiger ist als der Verkaufspreis der gleichen Ware im selben Land.
  • Erziehungszölle: Mit diesen Abgaben soll die im eigenen Land aufgebaute Industrie geschützt werden, bis sich die Unternehmen ausreichend etabliert haben. Dieser Zoll hat den Aufbau einer stabilen und konkurrenzfähigen Branche zum Ziel. Dem gegenüber stehen allgemeine Schutzzölle, die dauerhaft erhoben werden, um die heimische Wirtschaft vor dem Zuwachs an Importeuren zu schützen.

Der Strafzoll gilt in diesem Kontext als Besonderheit. Damit sollen betroffene Länder zu einem erwünschten Handeln gezwungen werden. Gründe hierfür sind in der Sicherheitspolitik zu suchen. So soll ein Staat zum Beispiel durch Strafzölle dazu gedrängt werden, ein besetztes Land aufzugeben. Strafzölle können auch Exportartikel des eigenen Landes betreffen. Werden Waren im eigenen Land zur Mangelware, springen Strafzölle ein, um die Ausfuhr der Güter als unrentabel gelten zu lassen.

Einzelne Zölle im Überblick:

  • Fiskalzoll: Diese Zölle werden für die Generierung von Staatseinnahmen erhoben. Die Einnahmen müssen von den Mitgliedsstaaten abgeführt werden und stehen der EU direkt zu. Entwicklungsländer setzen die Fiskalzölle häufig hoch an, um an Devisen zu gelangen.
  • Prohibitivzoll: Mit diesem Zoll sollen ausländische Produzenten davon abgehalten werden, bestimmte Waren zu importieren. In ausreichender Höhe verhängt, wirkt dieser Zoll wie ein Einfuhrverbot.
  • Vergeltungszoll: Dieser Zoll dient als Ausgleich zu den Einfuhrbeschränkungen eines anderen Staates.
  • Klimazoll: Der Klimazoll ist ein Instrument des Klimaschutzes. Da nicht in allen Staaten CO2-Preise erhoben werden, kann dies zu Wettbewerbsvorteilen bei Firmen führen, die dort produzieren lassen.

Die Zollbehörde in Deutschland

Der Zoll als Behörde in Deutschland kommt folgenden Aufgaben nach:

  • Überwachung der Zollgrenzen
  • Einnahme des Zolls
  • Weiterleitung des Zolls
  • Eindämmung von Schwarzarbeit
  • Einnahme von Bundessteuern (Kfz-Steuer)

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